Im Rahmen meiner Masterarbeit an der SFU untersuchte ich Teams, die aufgrund von Corona auf Remote Work umgestellt wurden. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich und spannend.
Als größte Herausforderung für den oder die Einzelnen hat sich beim Wechsel ins Homeoffice die Balance zwischen Kommunikation und Produktivität herausgestellt. Persönliche Kommunikation kann problemlos ausschließlich digital stattfinden und gleichzeitig warten im Homeoffice Ablenkungsfaktoren, die man so aus dem Büro nicht kennt. Hier bedarf es einer gut funktionierenden Selbstorganisation, damit die Arbeit gut und effizient erledigt wird.
Meetings
Als besonders wichtig haben sich bei remoten Teams die Themen Transparenz und Meetings herauskristallisiert. Je offener und transparenter ein Unternehmen mit dem Mitarbeitern umgeht, desto zufriedener und loyaler, aber meist auch effizienter arbeiteten diese.
Im virtuellen Kontext bedarf es auch einer klaren Botschaft: Klare Nachrichten, klare Aussagen, aber auch klar definierte Rollen und Aufgaben, Teamziele und Individualziele tragen zu einer erhöhten Leistung bei. Ist dies nicht der Fall, so hat die Studie gezeigt kommt es oftmals zu Missverständnissen, die sich aufgrund des fehlenden persönlichen Kontakts schwerer als gewohnt beheben lassen. Hier zeigte sich, dass es wichtig ist zu wissen, wann man welche Kanäle/Medien für welche Art der Kommunikation eingesetzt. Mehr dazu kann Ihnen am Besten unser Experte Dipl-Ing Max Knor sagen, der seit 13 Jahren Remote- Teams leitet.
Des Weiteren hat sich gezeigt wie wichtig klar abgegrenzte Verantwortlichkeiten sind. Diese schaffen ein klares Bild über den Beitrag jedes Teammitglieds zur Erreichung der Unternehmens- bzw Teamziele. Funktioniert dies werden flexible (zeit- und ortsunabhängige) Arbeitsumgebungen von Arbeitnehmer*innen, nicht erst seit Corona sehr geschätzt. Vorangegangene Studien (Panteli, Yalabik, Rapti 2019) zeigen auch, dass die Flexibilität positive Auswirkungen auf die Leistung der Arbeitnehmer*innen haben kann.
Videokonferenzen
Als das Mittel der Wahl zur Kommunikation mit dem Team hat sich eindeutig die Videokonferenz herauskristallisiert. Egal ob Zoom, MS Teams, Skype for Business, WebEx etc, wichtig war es für die einzelnen Mitarbeiter*innen eindeutig das einander sehen. Wie man eine solche Videokonferenz vorbereitet, leitet und moderiert ist übrigens eines der Themen, mit denen sich der von uns angebotene Workshop zum Thema Remote Work befasst.
Wie gut ein Team performt, hängt in weiterer Folge von Faktoren wie dem Zugang zu schnellem Internet, der Bandbreite, der Kompetenz in der Benutzung von bspw Videokonferenzsystemen und dem technischen Support ab.
Speziell bei neue aufgestellten remote Teams zeigte sich, dass wenn die Umstände wie beispielsweise die technischen Voraussetzungen passen, die idee Homeoffice durchaus gerne von den Mitarbeiter*innen angenommen wurde.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Corona in Österreich zu einem Digitalisierungsschub geführt hat. Viele Arbeitnehmer*innen wünschen sich auch für die Zukunft zumindest zum Teil weite Remote zu dürfen.
