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Kernkompetenzen eines Coaches

Kommunikation

Einer der zentralen Kernkompetenzen des Coaches die beim systemischen Ansatz wirksam werden ist die Kommunikation mit dem Kunden System (KS). Kommunikation beginnt bereits ab dem ersten Kontakt und lässt das Beratungssystem (KS/BS) System entstehen.

Ergänzend zur Kommunikation sind auch folgende Kompetenzen des Coaches wirksam:

Gesprächskompetenzen (Schlippe, 2016, p. 217)

  • Prozesssteuernd Selbstermächtige Führung des Gesprächs
  • Praktizierende Allparteilichkeit – Neutralität heißt hier: Das KS kann die Frage nach den Präferenzen des BS nicht beantworten.
  • Verknüpfungen
    (Beziehungs-) Muster erkennen und beachten
  • Konfliktspannung aushalten
  • Beiläufige Fragen – Hypothesen bilden – gleich in das Gespräch einbringen
  • Infragestellung (behutsam, wertschätzen) scheinbare Gewissheiten hinterfragen
  • Wiederholte Zusammenfassung – Paraphrasieren des Gesagten auf inhaltlich-sachlichen, emotionaler, räumlicher, sozialer und zeitlicher Ebene
  • Entschiedenheit klarer Prozesssteuerung – nicht nur für das eine Gespräch, sondern für den gesamten Prozess der Beratung

Weitere Kernkompetenzen eines Coaches

  • Die Begabung zum Nichtwissen oder die „Lethologische Begabung“ wie Heinz von Foerster es nennt und auch von ihm (1988) formuliert der ethische Imperativ „Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird!“ (Schlippe, 2016, p. 201)
  • Abstand und damit die eigenen Lösungen, Ziele und Hypothesen aus dem Beratungsgespräch fernzuhalten und immer nur als Information für das KS zur Verfügung zu stellen.
  • Intuition und Improvisation, den „rechten Moment“ nützen (Schlippe, 2016, p. 220)
  • Vertrauensentwicklung oder auch „Joining“ zu Beginn des Gesprächs (Rapport, sprachlich und körpersprachlich), Vertrauensbasis schaffen durch Aufmerksamkeit, Empathie und Respekt.
  • Wertschätzung
    Das KS hat zu jedem Zeitpunkt die für sich passende Lösung gewählt (Viabilität der Lösung) das KS hat recht. Für das Verhalten gibt es immer, zum Zeitpunkt des Verhalten, einen Sinn (Nutzen). Der Sinn kann auch für relevante Umwelten im Verhalten des KS gegeben sein und damit indirekt für das KS.
  • Geduld, nicht nur für das KS, sondern auch für den Coach selbst.
    Es dauert bis sich der Coach mit diesen Kernkompetenzen in seiner Beraterrolle gefunden hat und wohlfühlt.
Literaturverzeichnis

Schlippe, A. v. J. S., 2016. Lerhbuch der systemischen Therapie und Beratung I. Deutschland: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG.